Acqua Alta auf dem Markusplatz (© InterDomizil GmbH)
Acqua Alta auf dem Markusplatz (© InterDomizil GmbH)

Wer kennt nicht die Problematik dieser wunderschönen Stadt: Überschwemmungen und Hochwasser. Das Projekt MO.S.E mit seinen flexiblen Flutschutzwehren soll ab 2014 diese Situation verbessern. Bis dahin stellt sich für den Urlauber schon beim Koffer packen die Frage: das schicke Abendkleid für die Oper oder doch besser die Gummistiefel für das Acqua Alta?

Als ungeliebtes Naturereignis geächtet erzeugt gerade das regelmäßige Acqua Alta jene morbide Atmosphäre von Vergänglichkeit und Charme, die die Venedig Urlauber so schätzen. Diese quälen sich bei Hochwasser über enge Stege, um wenigstens trockenen Fußes bis zum Dogenpalast vorzudringen. Ich habe mich diesem Touristenstrom auf engsten Raume angeschlossen. Mal schauen, wo dieser Strom mich hinführt.

Aber halt: wer steht denn da mitten im Wasser in Gummistiefeln bis zu den Hüften und in schicker Jacke mit Knöpfen? Ist das eine englische Straßentheater Gruppe, die hier ihr Publikum sucht? Der Touristenstrom kommt zum Erliegen. Eine kleine asiatisch anmutende Person direkt vor mir hat den Fotoapparat gezückt und will sich das Palastmotiv nicht entgehen lassen. Der Gummistiefelmann wittert jetzt seine Chance: er greift zur Pfeife, stemmt seine Arme in die Hüften und pfeift. Die Frau vor mir ahnt zunächst nicht, dass sie gemeint ist, weil sie den Verkehr hier zum Erliegen gebracht hat. Sie dreht sich jetzt vorsichtig um und erblickt den schwarzen Gummistiefelmann. Dieser entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Polizist, der sein kleines Pfeifkonzert wiederholt und mit schwenkendem Arm und nicht ohne Ironie der Touristin vor mir zuruft: „Avanti!“

Der Touristenstrom setzt sich wieder in Bewegung. Avanti Populo! Der Abenteuerurlaub in Venedig kann weiter gehen.

Wer länger bleiben will, kann hier eine Unterkunft in Venedig finden.

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