Bei einem Herbsturlaub auf den Kanaren sollten Sie die Wanderstiefel nicht vergessen. Die Vulkaninseln halten eine unvergleichliche Bandbreite an Naturschönheiten bereit. Diese können Sie entlang gut ausgebauter Wanderwege, die zu den schönsten Routen Spaniens gehören, entdecken. Lorbeerwälder, schwarzer Sand, tiefe Krater, bizarre Küstenlandschaften oder majestätische Gipfel – der Herbst ist Wanderzeit und dabei finden Sie auf den Kanaren mit Sicherheit Ihren ganz eigenen Rhythmus. Vom kurzen Spaziergang bis hin zu ausgedehnten Touren ist alles möglich. Wir möchten Ihnen einige Vorschläge mit auf den Weg geben.

La Gomera: So fangen Märchen an

Es war einmal ein Nationalpark auf La Gomera. Im Garajonay wachsen Lorbeergewächse, die an den meisten Orten der Erde bereits vor Millionen von Jahren ausstarben. Treten Sie eine Reise in die Vergangenheit an und hören Sie inmitten von moosbewachsenen Bäumen eine alte Geschichte: Gara und Jonay waren verliebt. Dies konnten die Eltern nicht akzeptieren. So beschlossen die beiden Verliebten, gemeinsam in den Tod zu gehen. Sie starben von einer Lanze aufgespießt in einer tiefen Umarmung, miteinander verschlungen, wie die uralten Bäume in diesem eindrucksvollen Märchenwald. Sie können den Park auf verschiedenen Routen mit unterschiedlicher Länge durchqueren. Die längste Strecke ist über zwölf Kilometer lang und Sie sollten dafür mindestens sechs Stunden einplanen. Auch geführte Touren sind buchbar.

Garajonay, La Gomera: Pixabay CC0, zahara

La Palma: Wo Ihnen die Wolken zu Füßen liegen

Erwandern Sie die Vulkankrater der Insel. Der Wanderweg GR-131 verläuft um den 1.500 Meter tiefen Krater. Ein besonderes Highlight entlang der Strecke ist der Aussichtspunkt Roquq de los Muchachos. Blicken Sie auf das Wolkenmeer unter Ihnen, welches mit dem Horizont zu verschmelzen scheint, werden Ihnen buchstäblich die Worte fehlen. Nicht nur bei Tage ist die Region etwas ganz Besonderes. Wenn es dunkel wird, lassen sich die Sterne so eindrucksvoll wie wohl an keinem zweiten Ort auf der Erde beobachten. Die hiesige Sternwarte bietet entsprechende Veranstaltungen an und verfügt mit dem Gran Telescopio Canarias über eines der größten Fernrohre der Welt.

La Palma: Pixabay CC0, Einfach-Eve

Teneriffa: Spaniens höchster Gipfel

Auf Teneriffa ist der Nationalpark Teide für Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade zu empfehlen. Dort erhebt sich mit dem 3.718 Meter hohen Teide der höchste Gipfel Spaniens. Sie können sich ganz bequem in luftige Höhen begeben. Die Fahrt mit der Seilbahn bis auf 3.555 Meter ist ein bleibendes Erlebnis. Wer ein kleines Abenteuer erleben möchte, kann sich eine Genehmigung holen und entlang des Wanderweges Telesforo Bravo dem Gipfel noch näher kommen. Dies ist nur geübten und höhensicheren Wanderern zu empfehlen. Die Strecke ist zwar nur 650 Meter lang, es gilt dabei aber, einen Höhenunterschied von 170 Metern zu überwinden. Oben angekommen, liegen Ihnen die Kanarischen Inseln zu Füßen.

Teide, Teneriffa: Pixabay CC0

El Hierro: Nachhaltigkeit hat einen Namen

Eine kleine Insel realisiert großes. El Hierro ist vollkommen autark und nutzt nur erneuerbare Energien. Kein Wunder, dass die Wanderwege auf der Insel deutlich überwiegen und die Anzahl an Straßen weit hinter sich lassen. Der Camino de Jinama ist eine Herausforderung für ambitionierte Wanderer. Entlang der 3,5 Kilometer müssen Sie einen Höhenunterschied von mehr als 800 Metern überwinden. Auf dem geschichtsträchtigen Pfad fanden früher die „Mudadas“ statt. Die Einwohner zogen im Winter ins Tal, um ihrem Vieh bessere klimatische Bedingungen zu bieten. Sie wandern entlang eines alten Vulkankraters. Entlang des Wanderweges GR-131 passieren Sie den Pico de Malpaso, den mit 1.500 Metern höchsten Gipfel auf El Hierro. Lust auf einen kleineren Spaziergang? Dann durchstreifen Sie die Wälder, wo von den Winden gekrümmte Sadebäume einen bizarren wie wildromantischen Anblick bieten.

Fuerteventura: Strände, Schluchten, Höhlen

Die Strände von Fuerteventura locken auch im Herbst und es spricht nichts gegen ein Bad im Atlantik. Wanderer wird der Strand Los Molinos faszinieren. Zieht sich das Wasser zurück, werden die am Strand befindlichen Höhlen sichtbar. Ein beliebtes Wanderziel bei Ebbe ist die Herminia-Höhle. Sie können die Insel entlang eines 255 Kilometer umfassenden Wanderwegenetzes erkunden. Im Landschaftspark Betancuria können Sie entlang des Wanderweges SL-FV 27 die Schlucht Las Penitas durchqueren. Die Wanderung ist besonders abwechslungsreich und führt Sie an Dattelpalmen-Hainen, einer historisch bedeutsamen Kapelle und einem Stausee vorbei. Die Strecke ist knapp zwei Kilometer lang und für eine entspannte Familienwanderung geeignet.

Fuerteventura: Pixabay CC0, nike159

Gran Canaria: heilige Berge und malerische Orte

Der Roque Nublo ist nicht zu übersehen. Der Vulkanfelsen gehört mit einer Gesamthöhe von 1.813 Metern zu den imposantesten Felsen vulkanischen Ursprungs weltweit. Entlang eines Rundwanderweges können Sie in 2,5 Stunden diesen mystischen und malerischen Ort erkunden. Der Felsen diente den Ureinwohnern als Kultstätte und hat in der Folgezeit zahlreiche Maler, Schriftsteller und Komponisten inspiriert. Der wohl schönste Ort entlang dieser Wanderstrecke ist das „Fenster zum Nublo“. Durch den steinernen Bogen können Sie wie durch ein Fenster auf den Felsen blicken. Der Aussichtspunkt ist auf einer leichten Route zu erreichen. Nutzen Sie den Picknickplatz Los Llanos de la Pez als Ausgangspunkt oder erwandern die Region entlang des einstigen Viehweges Ruta de la Plata.

Lanzarote: Vulkankegel in besonderem Licht

Lanzarote: Pixabay CC0, lanzelotty

Die Stille und Einsamkeit und die bizarre Vulkanlandschaft geben Ihnen das Gefühl, auf einem fernen Planeten unterwegs zu sein. Lanzarote ist ideal, um bei Wanderungen Abstand zum Alltag zu finden und unvergessliche Eindrücke mit nach Hause zu nehmen. Die Umrisse der Vulkane präsentieren sich in einem eindrucksvollen Farbkontrast. Halten Sie Ihre Kamera immer griffbereit! Der Nationalpark Timanfaya entstand bei verschiedenen Vulkanausbrüchen in vergangenen Jahrhunderten. Schließen Sie sich geführten Touren an oder erkunden den Park auf eigene Faust. Eine zehn Kilometer lange Trekking-Route beginnt an der Kirche Los Dolores. Da nur geringe Höhenunterschiede überwunden werden müssen, ist die Wegstrecke für alle Wanderbegeisterten geeignet.    

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