El Hierro – die Kleine mit dem großen Charakter

Dass geringe Größe nicht immer schlecht sein muss, beweist die Kanareninsel El Hierro. Sie ist gerade einmal 278 Quadratkilometer groß, nur 11.000 Menschen leben dauerhaft auf dem Eiland. El Hierro ist die vielleicht unbekannteste Insel des gesamten Archipels. Dabei kann sie gleich in mehrerer Hinsicht vollends überzeugen. Auf dem UNESCO-Biosphärenreservat zeigt sich die Natur von ihrer besten Seite: nebelverhangene Kiefernwälder, bizarr geformte Wacholderbäume und kilometerlange Wanderwege, die durch vier verschiedene Vegetationszonen führen, jede Menge Rieseneidechsen, daneben finden sich über 1.000 Vulkane auf der kleinen Insel.

Alle Menschen, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen, sind hier richtig. Kontakt zur Natur und zu sich selbst aufnehmen, Technologie hinter sich lassen und das Ursprüngliche wiederentdecken – kaum ein anderer Platz auf der Welt eignet sich besser für diese (persönliche) Reise. Vor allem Individualurlauber finden auf der Insel bestimmt ihr Lieblingsplätzchen. Wie wäre es beispielsweise mit dem kleinsten Hotel der Welt? Dieses befindet sich im Norden der Insel und bietet gerade einmal Raum für vier Gäste/-gruppen. Auf einer Klippe direkt am Meer gelegen, eröffnet es einen spektakulären Ausblick auf die steilen Felshänge des El-Golfo-Tals.

Daneben ist die Insel ein gelungenes Beispiel für nachhaltigen Tourismus. Schrittweise soll die Energieversorgung vollständig auf fünf Windräder umgestellt werden, die bereits seit einigen Jahren hier ihre Runden drehen. Der Restaurantbesuch kommt ohne exotische Importwaren aus, stattdessen gibt es saisonale Lebensmittel direkt vom Erzeuger. So kommt der Fisch vom Kutter – nur durch einen kleinen Umweg durch die Küche – auf den Teller des Urlaubers. Gepaart mit den würzigen Aromen der kanarischen Küche wird der Aufenthalt zum nachhaltigen Fest der Sinne.

Für wen ist sie geeignet?

Ruhesuchende und Individualreisende werden sich unsterblich in die kleine Insel verlieben. Versprochen! Aber auch ökologisch bewusst lebende Menschen und all jene, die authentisch urlauben möchten, sollten einen Stopp auf der Kanareninsel einplanen.

El Hierro – klein aber „Oho“ – Foto: Yuliya Ginzburg (Creative Commons Zero)

Gran Canaria – die Weltoffene

Fast jeder hat einen dieser Menschen in seiner Verwandtschaft. Sie sprechen immer etwas zu laut oder hüllen sich in schreiend bunte oder auffällige Kleidung. Gran Canaria ist wie die schrullige Tante, die mitunter die Nerven überstrapaziert, aber ihre Liebsten bei ihren Besuchen stets mit den außergewöhnlichsten Geschenken beglückt. Kosmopolitisches Flair mit einem Hauch Extravaganz; die drittgrößte kanarische Insel ist das ideale Urlaubsziel für Weltenbummler, die schon viel gesehen haben.

Gran Canaria hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zum Mekka für lebensfreudige und weltoffene Menschen entwickelt. All jene, die andere Lebensentwürfe leben und selbst neue Grenzen erfahren möchten, sind hier genau richtig. Dies zeigt sich besonders im örtlichen Nachtleben, das alle Zielgruppen gleichermaßen anspricht und keine Wünsche offen lässt. Gran Canaria ist vielleicht die extrovertierteste unter den Kanaren.

Der Trubel des kanarischen Nachtlebens ist ansteckend. Mehr als 3.000 Discotheken, Bars und Kneipen versammeln sich auf der Insel. Dabei ist das Angebot so vielfältig wie die Geschmäcker der Gäste. Ob feuchtfröhlich in den angesagten Discotheken der Touristenhochburgen oder etwas gediegener unter dem Sternenhimmel – Nachtschwärmer finden mit etwas Gespür sicherlich das passende Feierhighlight. Hochburg der nächtlichen Aktivitäten ist dabei die Hauptstadt Las Palmas, aber auch in den anderen Städten wird gern und häufig gefeiert, etwa bei den regelmäßig stattfindenden Fiestas.

Es muss nicht immer der Big Apple mitsamt seiner legendären 5th Avenue sein, auch auf Gran Canaria können Urlauber die Kreditkarte zum Glühen bringen. Zahlreiche Shoppingmalls und Markthallen bieten regionale Produkte, Modelabels und Exotisches für ein persönliches Souvenir oder ein Geschenk an sich selbst. Auch Kunsthandwerkliches kann erworben werden.

shoppen bis die Kreditkarte glüht - kein Problem auf Gran Canaria Foto: Marion Hagedorn (Foto © Marion Hagedorn)
shoppen bis die Kreditkarte glüht – kein Problem auf Gran Canaria (Foto © Marion Hagedorn)
Gran Canaria - Foto: Pixabay (Creative Commons CC0)
Gran Canaria – Foto: Pixabay (Creative Commons CC0)

Für wen ist sie geeignet?

Shoppingfans und Nachtschwärmer finden auf Gran Canaria ideale Rahmenbedingungen für einen erinnerungswürdigen Urlaub. Aber auch kulturell Interessierte sollten sich nicht scheuen, hier einmal haltzumachen. Der kanarische Karneval oder einheimische Traditionen wie der Ringkampf erweitern den Horizont auf spannende Weise.

Teneriffa – die Abenteuerlustige für Menschenfreunde

Traumstrand, gemütliches Hotelzimmer und Pauschalpaket zum Schnäppchenpreis. Einigen Menschen genügt das klassische Urlaubsangebot nicht aus. Sie wollen mehr, Grenzerfahrungen machen, Authentizität erleben. Für all jene ist Teneriffa die beste Urlaubswahl. Die größte der kanarischen Inseln ist ein prall gefülltes Überraschungsei, das besonders Urlaubern gefällt, die sich schnell langweilen.

Hier können Gäste etwa mit langen Stangen Berge herabspringen, der Volkssport „Salto del Pastor“ ist nicht nur ein eigenartiger Anblick, sondern auch in kultureller Hinsicht interessant. So diente der Hirtensprung den kanarischen Ureinwohnern (Guanchen) als Fortbewegungsmethode. Mit Mietwagen oder Motorrad geht es ab ins Anaga-Gebirge. Der Roadtrip wird begleitet von üppig grünen Hügeln, Blütenparadiesen und dem herrlichen Aroma der Macchia – den ein oder anderen erinnern diese Ansichten an das wunderbare Schottland. Litschi-Avocado-Salat in der legendären Sunset-Bar genießen, bei Hippies oder in anderen alternativen Unterkünften übernachten, Wolkenschauen auf dem höchsten Berg Spaniens Teide oder Delphine gucken – kaum eine andere (kanarische) Insel bietet so vielfältige Möglichkeiten. Zuletzt können Gäste beim Karneval in Santa Cruz – immerhin der zweitgrößte nach dem brasilianischen – alle gesellschaftlichen Masken fallenlassen.

Delfine um Teneriffa - Foto: Talia Cohen (Creative Commons CC0)
Delfine um Teneriffa – Foto: Talia Cohen (Creative Commons CC0)
Die strahlende Karnevalskönigin Aránzazu Estévez von 2015 - Foto: Carnaval Las Palmas de Gran Canaria
Die strahlende Karnevalskönigin Aránzazu Estévez von 2015 – Foto: Carnaval Las Palmas de Gran Canaria

Für wen ist sie geeignet?

Vor allem Abenteurer und Entdecker spricht Teneriffa an. Alle Gäste, die keinen vorhersehbaren, durchgeplanten Aufenthalt wollen, oder die Menschen vor Ort hautnah erleben möchten, sollten auf die größte kanarische Insel kommen. Aber auch Strandliebhaber werden sich auf Teneriffa rundum wohlfühlen. Playa del Duque oder Playa de las Teresitas begeistern mit Traumstränden wie aus der Schokoladenwerbung.

La Gomera – die Bezaubernde für Mittelerdefans

Wer kennt sie nicht, Nerds in bunten Pullundern oder Kapuzenpullovern, die stundenlang über ihr Lieblingsthema erzählen können? Vergleichbar mit den liebenswerten Sonderlingen ist La Gomera – die zweitkleinste der kanarischen Inseln. Sie mag nicht jedem gefallen, doch wer sich in sie verliebt, wird nicht mehr genug bekommen.

Wilde Schluchten, satte grüne Täler und sprudelnde Quellen ergeben ein Naturschauspiel, das bisweilen an Tolkiens Filmlandschaften erinnert. Vor allem der immergrüne Lorbeerwald inmitten des Garajonay Nationalparks weckt fantastische Assoziationen. Hier konnte dank des gemäßigten Klimas ein prähistorischer Wald mit tausendjährigen Bäumen überleben. Mit Moos bewachsene Äste, Bartflechten und über allem ein mysteriöser Nebel, der dank der hohen Luftfeuchtigkeit niemals vergeht – eine Kulisse zum Dahinträumen. Auch die Strände sind hier nicht wie andernorts. Sehr oft sind sie mit schwarzem Lavasand bedeckt, der an heißen Tagen Assoziationen an flüssigen Teer hervorruft. Das Symbol der Insel – Mirador de los Roques – Felsblöcke aus Magma -, sie thronen am Eingang des Nationalparks, wirken mit ein wenig Vorstellungsvermögen wie steinzeitliche Inselbewohner, die Neuankömmlinge freundlich begrüßen.

Auf La Gomera herrschen ganzjährig um die 20 Grad, eine Temperatur, die das Baden und Sportmachen zum Vergnügen macht. Viele Buchten sind oft menschenleer, sodass einem einsamen Bad nichts im Wege steht. Wer beim Schwimmen genau hinhört, kann vielleicht scharfe Pfeiflaute vernehmen. Dabei handelt es sich um die Sprache der Guanchen (El Silbo), die dazu dient, sich über große Entfernungen hinweg miteinander zu verständigen. Auf La Gomera wird sie sogar in der Schule unterrichtet, warum also nicht ein gemeinsames Pfeifgespräch mit Einheimischen beginnen?

Basaltfelsen auf La Gomera - Foto: Andreas Hermsdorf / Pixelio.de (rkn)
Basaltfelsen auf La Gomera – Foto: Andreas Hermsdorf / Pixelio.de (rkn)
Foto: Zoe Baum (Creative Commons CC0)
Foto: Zoe Baum (Creative Commons CC0)

Für wen ist sie geeignet?

Jeder, der abseits von großen Menschenmassen Urlaub machen möchte, ist auf La Gomera genau richtig. Menschen, die das Besondere suchen, liegen mit dieser kanarischen Insel genau richtig. Natürlich dürfen auch Strandenthusiasten und romantische Naturliebhaber La Gomera gerne zu ihrem neuen Lieblingsort erklären.

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