Lucca – Toskanisches Lebensgefühl in der beschaulichen Stadt Serchio-Tal. Wer durch eines der alten Stadttore das mittelalterlichen Zentrum betritt, den umfängt sofort das besondere Flair des authentischen Italiens.
Der historische Kern von Lucca wird von einer mächtigen Stadtmauer komplett umschlossen. Die vier Kilometer lange Wehranlage entstand von Anfang des 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts. Heute stellt die 12 Meter hohe Mauer bei Spaziergängern und Radfahrern gleichermaßen ein beliebtes Naherholungsgebiet dar – ist sie doch zum Teil von schattenspendenden Bäumen bewachsen.
Innerhalb des Stadtwalls erstreckt sich ein schier unüberschaubares Gassen-Labyrinth. Wer sich aus der Vogelperspektive einen Überblick verschaffen möchte, sollte den Torre Guingi besteigen. 230 Stufen führen hinauf zur Aussichtsplattform des 44 Meter hohen Geschlechterturms, auf dem seit jeher Steineichen wachsen.
Es gibt viel Sehenswertes in Lucca: Seine 99 Kirchen haben ihm den Beinamen „Vatikan der Toskana” eingebracht. Nicht versäumen sollten Besucher der Stadt eine Besichtigung des Duomo San Martino. Die Ursprünge der dreischiffigen Kirche gehen auf das 6. Jahrhundert zurück, seine reich mit Fresken verzierte Fassade erhielt der Sakralbau in der Romanik. Zu den Schätzen im Kircheninnenraum zählen der Marmor-Sarkophag des Illaria de Caretto sowie der Volto Santo, ein hölzernes Kruzifix, das bereits seit dem Mittelalter verehrt wird.
Auf dem ehemaligen römischen Marktplatz zieht derweil die Kirche San Michele die Blicke auf sich. Bis heute unvollendet, beherbergt sie hinter der monumentalen Marmorfassade wertvolle Gemälde und Skulpturen, darunter die Darstellung „Madonna mit dem Kind”.
Deutlich profaner präsentiert sich die kopfsteingepflasterte Via Fillungo. Traditionsreiche Fachgeschäfte sowie kleine familiengeführte „Pasticcerie” und „Vinerie” reihen sich zu beiden Seiten der Gasse aneinander. Im heutigen Café Di Simo traf sich Giacomo Puccini, der berühmteste Sohn Luccas, gerne mit Freunden.
Das nördliche Ende der Via Fillungo markiert die Piazza del Anfiteatro. Die gelb getünchten Häuser mit ihren dunkelgrünen Fensterläden rund um den ovalen Platz wurden auf den Überresten eines römischen Amphitheaters aus dem zweiten Jahrhundert erbaut. Besonders stimmungsvoll präsentiert sich das „Wohnzimmer” von Lucca am Abend.
Nur einen kurzen Fußweg von der Piazza del Anfiteatro entfernt liegt der Palazzo Pfanner – direkt an der Stadtmauer. Den passenden Rahmen für diesen Prachtbau aus dem 17. Jahrhundert bildet ein herrlicher Garten mit Skulpturen und Wasserspielen. Wo Nicole Kidman in den 1990er Jahren für „Portrait of a Lady” vor der Kamera stand, ist heute ein Museum für Mode und Kostüme untergebracht.
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