Die Ostfriesischen Inseln – das sind sieben kleine Urlaubsparadiese vor der deutschen Nordseeküste. Landschaftlich ähneln sich die sieben „Schwestern“ im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sehr stark: Zur offenen Nordsee hin säumt langer Sandstrand die Inseln, dahinter breiten sich Dünen aus. Diese gehen in Richtung Landseite, wo das Wattenmeer liegt, in grünes Marschland über. Ist es also egal, auf welchem Eiland Sie Ihren Urlaub verbringen? Keinesfalls! Jede der Ostfriesischen Inseln besitzt ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter.
Dass Borkum, Spiekeroog und Co. gerade Familien rundum überzeugen können, liegt vor allem an den feinsandigen Bilderbuchstränden. Dort genießen Sie perfekte Urlaubstage mit Schwimmen und Plantschen, Kleckerburgenbauen und Sonnenbaden. Wer keine Strandmuschel im Gepäck hat, mietet sich ganz stilecht einen der bunten Strandkörbe.
Der weite Horizont, unberührte Natur und das gesunde maritime Reizklima lassen Sie tief durchatmen – während Ihr Nachwuchs dank eines abwechslungsreichen Angebots an Freizeitaktivitäten keine Angst vor Langeweile haben muss. Es gibt bei jedem Wetter viel zu tun. Dass die Inseln alle eine wunderbar überschaubare Größe haben, erleichtert die Urlaubsplanung ungemein. Stress und Hektik? – Spätestens wenn Sie den gemächlichen Wechsel von Ebbe und Flut erleben, sind Sie im entspannten Inselurlaub angekommen.

Borkum – die größte der Ostfriesischen Inseln

Borkum
Borkum Leuchtturm – Foto: Pixabay CC0, martinloeffler19680


Möwengeschrei und eine frische Brise – zwei Stunden dauert die Überfahrt ab Emden. Dann sind Sie mittendrin im Hochseeklima. Das gibt’s in Deutschland sonst nur auf Helgoland. Die weite Entfernung zum Festland und der Golfstrom sorgen dafür, dass die Luft auf der größten und westlichsten der Ostfriesischen Inseln besonders jodhaltig, pollenarm und sauber ist. Als Allergiker werden Sie Borkum daher auf Anhieb lieben!
Ein großer Teil der 31 Quadratkilometer großen Insel gehört vornehmlich der Natur. Die Stadt Borkum mit ihrer eleganten Bummelmeile sowie die meisten touristischen Einrichtungen finden Sie ganz im Westen. Den „Rest“ der Insel erschließt ein 130 Kilometer langes Rad- und Wanderwegenetz. Bei ausgedehnten Touren durch Dünen, Wald und Heide entdecken Sie unter anderem Greifvögel und seltene Orchideenarten. Vielleicht können Sie sich aber auch gar nicht vom 26 Kilometer langen Sandstrand losreißen …
Das lohnt sich aber hin und wieder – beispielsweise um im Nationalpark-Feuerschiff „Borkum-Riff“ mehr über das Leben in der Gezeitenzone zu erfahren oder um die drei Leuchttürme der Insel zu besuchen. Im Kletterpark „Kraxelmaxel“ im Kurpark gelangen schon Kinder ab sechs Jahren hoch hinaus. In dem abwechslungsreichen Parcours fühlen Sie sich wie zwischen den Masten eines Windjammers.
Nicht nur bei Schietwetter lohnt außerdem ein Besuch im „Gezeitenland“. Das architektonisch einem Ozeandampfer nachempfundene Meerwasser-Freizeitbad lässt mit Kinderbecken, Riesenrutsche, Strömungskanal, Indoor-Surf-Anlage sowie vielfältigen Wellness-Angeboten und großer Saunalandschaft keine Wünsche offen. Auch das Nordsee-Aquarium begeistert Groß und Klein. Hier tauchen Sie – ganz ohne Sauerstoffflasche oder Flossen – in das Meer vor der Haustür Borkums ein und entdecken Algen, Fische und Säugetiere. Einen Abstecher in die 300-jährige Inselgeschichte machen Sie im Heimatmuseum „Dykhus“. Dass auch Ihre Kinder nichts gegen einen Museumsbesuch einzuwenden haben, liegt wahrscheinlich am großen Walskelett.

Insel Juist: das „Zauberland“ im Wattenmeer

Juist
Juist – Foto: InterDomizil GmbH


Frische Seeluft statt Abgase, Hufgetrappel statt Motorenlärm – auf Juist können nicht nur gestresste Großstädter endlich einmal richtig abschalten. Auf der autofreien Insel scheinen die Uhren etwas langsamer zu ticken – die Fortbewegung erfolgt hier zu Fuß, mit dem Rad oder der Pferdekutsche. Selbst ein regelmäßiger Fährverkehr ist nicht möglich: Da die Schiffe ab Norddeich Mole Juist nur tidenabhängig ansteuern können, finden nur wenige Tagesgäste den Weg auf das „Töwerland“.
Als die längste der Ostfriesischen Inseln ist Juist 17 Kilometer lang, dabei aber nur 500 Meter breit: Der Weg zum schier endlosen weißen Sandstrand ist also nie weit. Je nach Wetterlage stehen dort Relaxen in der Sonne, lange Strandspaziergänge oder Drachensteigen auf dem Programm. Auf dem Wasser sind Sie als Segler, Wind- oder Kitesurfer voll in Ihrem Element.
Neben den autofreien Straßen machen viele Spielplätze Juist zu einer besonders kinderfreundlichen Insel. Die jüngsten Urlauber sind begeistert bei den Wattwanderungen mit Wattführer Heino dabei und kommen auch im Meerwasser-Erlebnisbad auf ihre Kosten. Dort baden Sie – ganz unabhängig von der Jahreszeit – immer in angenehm temperiertem Wasser. Für die Lütten gibt es einen schönen Kleinkinderbereich mit Rutsche.
Zu den „Must-dos“ auf Juist gehören ein Spaziergang in das artenreiche Naturschutzgebiet rund um den Hammersee, den größten Süßwassersee auf den Ostfriesischen Inseln, sowie eine Wanderung oder Radtour zum Westende „Bill“: Dort trifft bei einem Sandriff die offene Nordsee auf das Wattenmeer – und mit etwas Glück können Sie Seehunde beobachten. Wenn Sie mehr über das faszinierende Leben in der Gezeitenzone erfahren möchten, besuchen Sie das Nationalpark-Haus im alten Inselbahnhof. Natur und Kunst zum Ausprobieren erwarten Sie und Ihre Kinder entlang des Otto-Leege-Pfades. Ferienwohnungen auf Juist finden Sie unter dem Artikel!

Norderney – traditionsreich, chic und entspannt

Norderney Hafen
Norderney Hafen – Foto: Pixabay CC0, tassilo111


Die Grande Dame Norderney hat zwei Gesichter: Sie präsentiert sich ziemlich würdevoll als Deutschlands ältestes Nordseebad und ist zugleich die quirligste unter den Ostfriesischen Inseln. Im 6.000 Einwohner zählenden Hauptort herrscht beinahe urbanes Flair. Kurtheater und Kurhaus im Gründerzeit-Stil muten recht elegant an und es lässt sich im Nordsee-Urlaub wunderbar bummeln. Auch die Auswahl an Restaurants ist groß. Ganz anders der Rest der Insel, deren Fläche zu 85 Prozent Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ist: Dort fühlen Sie Freiheit pur an weitläufigen Stränden, in wildromantischer Dünenlandschaft und inmitten von Salzwiesen.
Einen ersten Überblick über Norderney verschaffen Sie sich ganz bequem bei einer zweistündigen Rundfahrt mit „Bömmels Bimmelbahn“. Gerade kleine Kinder haben dabei viel Spaß. Wer Lust auf Bewegung in der frischen Seeluft hat, erkundet die Insel auf dem 80 Kilometer langen Wegenetz – als Spaziergänger mit Bollerwagen, Radfahrer oder Reiter. Oder haben Sie Cityroller und Longboard im Gepäck? Schöne Ausflugsziele sind die Sternwarte von Norderney, das Wrack eines Muschelbaggers ganz im Osten der Insel sowie der Alte Leuchtturm, der einzige linksdrehende Leuchtturm Deutschlands. Von seiner Aussichtsplattform bietet sich ein herrlicher Blick über die Insel und das Meer.
Für einen relaxten und abwechslungsreichen Familienurlaub gibt es auf Norderney elf Spielplätze, das Kinderspielhaus „Kleine Robbe“ und Minigolf. Die multimediale und interaktive Ausstellung WattWelten am Hafen lädt zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Dass auf Norderney sogar schlechtes Wetter Spaß machen kann, beweist das Familien-Thalassobad: Wind und Regen sind im Meerwasser-Brandungsbecken oder auf der 60 Meter langen Wattwurm-Rutsche schnell vergessen. Mal etwas ganz Anderes ist die Waschstraße mit Duschen zu den Themen Wasser, Salzwiesen und Unterwasserwelt.

Baltrum – die kleinste der Ostfriesischen Inseln

Baltrum
Baltrum – Foto: Pixabay CC0, Hans Braxmeier


Zwischen Baltrum und dem Fährhafen Neßmersiel auf dem Festland liegen nur 30 Minuten – oder vielleicht doch eher Welten? Statt der gewohnten Autos erwarten Sie und Ihr Gepäck am Hafen Bollerwagen und Taxi-Kutschen. Unmotorisiert von A nach B zu kommen, stellt auf Baltrum aber kein Problem dar: Die Insel ist mit fünf Kilometern Länge und einer maximalen Breite von 1,5 Kilometern ohnehin ein Ort der kurzen Wege. Gerade, wenn Sie mit kleinen Kindern unterwegs sind, werden Sie es zu schätzen wissen, dass der Strand oder auch das Ortszentrum immer in Laufnähe sind.
Auf Baltrum richtet das Leben weniger nach der Uhr als nach dem Wechsel der Gezeiten und das kleine Dorf strahlt selbst in der Hauptsaison wohltuende Behaglichkeit aus. Mit seinem historischen Hafen, der Strandpromenade, kleinen Geschäften und gemütlichen Cafés mutet es sehr beschaulich an. Sein Wahrzeichen ist die Alte Inselkirche mit der historischen Inselglocke.
Die landschaftliche Vielfalt Baltrums erleben – das geht am besten auf dem sieben Kilometer langen Gezeitenpfad: Er führt Sie durch Watt und Dünen, zur Aussichtsplattform und zum fünf Kilometer langen Traumstrand – gerade in den Sommermonaten DER Treffpunkt von Groß und Klein. Neben Schwimmen, Buddeln im Sand und Drachensteigen sorgen Kinderturnen, der Baltrumer Strand-Elefant und Kindersurfkurse für viel Abwechslung im Inselurlaub. Auch werden Kinderwattwanderungen angeboten, Sie können am beliebten Schatzkofferspiel teilnehmen oder sich spannende Partien auf der schönen Cobigolf-Anlage liefern.
Von März bis November bietet zudem das Meerwasser-SindBad wetterunabhängiges Badevergnügen. Während die Kleinsten sich in der warmen Badehöhle mit Wasserrutsche rundum wohlfühlen, können die Eltern dort in der Sauna oder im Wellness-Bereich die Seele baumeln lassen.

Langeoog – die sonnenverwöhnte Ostfriesen-Insel

Langeoog
Langeoog Wasserturm – Foto: Pixabay CC0, reginasphotos


Ankommen und wohlfühlen – das klappt auf Langeoog zu jeder Jahreszeit hervorragend. Ein 14 Kilometer langer Sandstrand, viel Grün und 1.500 Sonnenstunden pro Jahr machen es möglich. Ein entspannter Urlaubsstart auf diesem autofreien Eiland ist vorprogrammiert: Dafür sorgen die 45-minütige Fährfahrt ab Bensersiel – inklusive Eins-a-Beobachtungsmöglichkeit von See- und Wattvögeln – und der anschließende Transfer ins Ortszentrum mit der nostalgischen Inselbahn.
Über das liebenswerte Dorf wacht als Wahrzeichen von Langeoog der 1909 erbaute weiße Wasserturm, von dessen Aussichtsplattform der Blick über den Strand und die bis zu 20 Meter hohen Dünen reicht. Über diese verläuft übrigens auch die höchstgelegene Strandpromenade Ostfrieslands.
Unterhalb der maritimen Flaniermeile müssen Sie sich entscheiden: Möchten Sie Sonne und frische Meeresbrise am Bade-, Sport-, Hunde-, Drachen- oder Burgenstrand genießen? Oder sind Sie neugierig auf die facettenreiche Landschaft hinter den Dünen? Dann nichts wie auf zu einer Wanderung mit Bollerwagen oder einer Radtour: Vorbei an der 20 Meter hohen Melkhorndüne – ein weiterer toller Aussichtspunkt – und dem beliebten Ausflugslokal „Alte Meierei“ geht es durch das Pirolatal bis zum „Osterhook“: Am Ostende der Insel kommen Sie am besten innerhalb der drei Stunden vor und nach der Flut an. Dann stehen die Chancen, Seehunde zu Gesicht zu bekommen, am besten: Die Meeressäuger sonnen sich gerne auf einer Sandbank vor der Nachbarinsel Spiekeroog.
Zurück im Dorf könnte ein Besuch im Schifffahrtsmuseum oder das Abtauchen im Meerwasser-Erlebnisbad auf dem Programm stehen: Neben einem Wellen- sowie einem Babybecken gibt es dort eine 42 Meter lange Riesenrutsche.

Naturnaher Urlaub auf den Ostfriesischen Inseln: Wie wäre es mit Spiekeroog?

Spiekeroog
Spiekeroog – Foto: Pixabay CC0, open_eyes


Ein Urlaub auf Spiekeroog beginnt schon an Land: Schließlich schiffen Sie im Bilderbuch-Hafen Neuharlingersiel ein! Auch Spiekeroog ist autofrei und damit für einen stressfreien Familienurlaub prädestiniert.
Am 15 Kilometer langen Strand oder bei Streifzügen durch Wäldchen, Braun- und Sanddünen erleben Sie Natur pur. Unterwegs ist man auf Spiekeroog zu Fuß oder mit der Kutsche. Selbst Fahrradfahren erscheint den traditionsbewussten Insulanern schon zu „rasant“. Eine alternative Fortbewegungsmöglichkeit stellt die alte Inselbahn dar: Von einer Pferdestärke gezogen, verkehrt sie mehrmals täglich auf der zwölf Minuten langen historischen Strecke.
Das Inseldorf ist mit seinen denkmalgeschützten Häusern, alten Bäumen und liebevoll gepflegten Gärten eine wahre Augenweide und lädt immer wieder zum Bummeln und Verweilen ein. Den meisten Kindern ist das charmante Flair egal – sie wollen im Urlaub lieber etwas erleben. Das können sie nicht nur bei einer Schifffahrt zu den nahen Seehundbänken, sondern auch im Kinderspielhaus „Trockendock“, wo sie ein abwechslungsreiches Programm erwartet. In den Ferien gastiert zudem der Circus Tausendtraum und bietet neben artistischen Vorstellungen tolle Mitmach-Angebote.
Zeigt sich das Wetter auf Spiekeroog einmal nicht von seiner Sonnenseite, locken das „Inselbad & Dünenspa“ mit 30 Grad warmem Wasser und das Nationalpark-Haus Wittbülten: Dort geben vier Aquarien einen Einblick in das Leben im Wattenmeer. Kids aufgepasst. Hier dürft Ihr Seesterne und Nordseekrabben sogar berühren!

Wunderbar unaufgeregt: Wangerooge

Wangerooge Inselbahn
Wangerooge Inselbahn – Foto: Pixabay CC0, olleaugust


Wangerooge wird Ihre Kinder bereits auf der Landkarte begeistern: Schließlich hat es die markanten Umrisse eines Seepferdchens. Da auch hier keine Autos die Inselidylle stören, können die Kids hier gefahrlos auch einmal alleine zum Bäcker gehen. Das wichtigste Verkehrsmittel auf der östlichsten der Ostfriesischen Inseln ist die Inselbahn: Diese bringt Sie nach der Überfahrt von Carolinensiel-Harlesiel im Schritttempo vom Anleger ins Dorf. Dabei haben Sie Gelegenheit, im Naturschutzgebiet viele seltene Vogelarten zu entdecken.
In einem der bunten Strandkörbe faulenzen, Muscheln sammeln oder im Sand buddeln? Oder lieber in Wanderschuhen, auf dem Rad oder Pferderücken die Insel erkunden? Beliebte Ziele sind der 56 Meter hohe Westturm oder der Alte Leuchtturm: 1856 erbaut, stellt er heute das älteste Gebäude auf Wangerooge dar. Über 149 Stufen gelangen Sie zu seiner Aussichtsplattform hinauf.
Immer einen Besuch wert ist auch das Nationalpark-Haus Rosenhaus, das sehr anschaulich über den Lebensraum Wattenmeer informiert und diverse Themenwanderungen – auch speziell für Familien – anbietet. Im großen Aquarium tummeln sich Fische und Krebse. Selbst ins Wasser eintauchen – das geht in den Sommermonaten natürlich am Strand und das ganze Jahr über im Meerwasser-Erlebnisbad „Oase“. Auf einer Fläche von 950 Quadratmetern bietet es Spaß für Groß und Klein sowie erholsame Wellness-Momente. Sie haben die Qual der Wahl: Zuerst mit den Kids zum Planschbecken? Oder möchten Sie erstmal die 74 Meter lange Riesenrutsche, die Wasserkanone oder die Hot-Whirlpools ausprobieren?

Headerbild: Pixabay CC0, Derks24

Ferienwohnungen in der Nähe:

* Nachtpreis bei 7 Übernachtungen
Author