Hahnenklee-Bockswiese, das klingt ein wenig, als könnten sich hier Fuchs und Hase „Gute Nacht!“ sagen. Und tatsächlich geht es in dem heilklimatischen Kurort auf den ersten Blick gemächlich zu. Auf den zweiten Blick offenbaren sich allerdings einige Schätze, bei denen sowohl Kulturinteressierte und Naturliebhaber als auch die Freunde abwechslungsreicher und spannungsgeladener Freizeitaktivitäten auf ihre Kosten kommen. Ob Stabkirche, die so sonst nirgendwo in Deutschland zu finden ist oder ein UNESCO-Weltkulturerbe, ob Sommerrodelbahn, Bike-Park oder fantastische Skipisten für Anfänger und Könner – das Örtchen Hahnenklee-Bockswiese im Harz hat sich nicht umsonst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts dem Tourismus verschrieben.
Gruß aus Norwegen – die Stabkirche in Hahnenklee
Wer mitten in der idyllischen Harzlandschaft plötzlich an Norwegen denken muss, ist wahrscheinlich an der berühmten Stabkirche gelandet. Die einzige Stabkirche Deutschlands bei Hahnenklee wurde 1908 erbaut. Wer genau hinschaut, entdeckt Verzierungen an Giebeln und Dachfirst, die einem Wikingerschiff alle Ehre machen würden.
Die Stabkirche, in der 2200 Besucher Platz finden, beeindruckt auch im Inneren durch ihre prachtvolle Gestaltung und zu den Highlights zählen die imposante Orgel sowie das Glockenspiel. Um der Faszination noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen, sei erwähnt, dass die Stabkirche so gebaut wurde, dass sie gänzlich ohne Nägel und Schrauben hält.
Wasser marsch: UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft
Die für die Oberharzer Landschaft charakteristischen ca. 150 Teiche und das ca. 500km lange Wassergrabensystem der Oberharzer Wasserwirtschaft wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Tatsächlich handelt es sich hierbei nämlich nicht nur um idyllische und wunderschön anzuschauende Fleckchen, die zum Verweilen einladen, sondern um ein vorindustrielles Energieversorgungssystem aus der Zeit des Bergbaus, mit dem die Wasserräder betrieben wurden. Sogar ein Superlativ darf ins Feld geführt werden, denn laut UNESCO handelt es sich um das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem der Welt. Wer dieses faszinierende Weltkulturerbe näher inspizieren und dabei spannende Details erfahren möchte, kann sich beim Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld nach dem „e.guide Emil“ erkundigen. Ein Guide der besonderen Art, der wahrhaft tiefschürfende Einblicke gewährt.
Und … Action!
Auch Sportbegeisterte und Adrenalinjunkies kommen voll auf ihre Kosten. Im Sommerhalbjahr locken die 1.250m lange Sommerrodelbahn am Bocksberg, eine Natureisbahn und der Bike-Park Hahnenklee. Und im Winter heißt es auf 5 Pisten unterschiedlichster Schwierigkeitsstufen: „Ski und Rodel gut“.
Gewandert wird natürlich auch – und zwar ganzjährig. Bestens hierfür geeignet ist das weit verzweigte Wandernetz, zu dessen Höhepunkten der Liebesbankweg zählt. Der einzige Premiumwanderweg Niedersachsens punktet nicht nur mit romantischen Details, sondern auch mit einem tollen Wasserspielplatz am Oberen Flößerteich.
Wer es ein wenig gruselig mag, dem sei Ende April zur Walpurgisnacht ein Besuch auf dem Bocksberg empfohlen, denn dann gehen dort die Hexen um. Der Gipfel des Bocksbergs kann bequem per Seilbahn erreicht werden, da schließlich nicht jeder mit dem Besen anreisen kann.