Wer kennt sie nicht, die Gebrüder Jacob (1785 – 1863) und Wilhelm (1786 – 1859) Grimm, die sich unter anderem mit Schneewittchen, der Gänsemagd, dem Rotkäppchen, dem Aschenputtel, Rumpelstilzchen, Frau Holle oder Hänsel und Gretel und zahlreichen anderen märchenhaften Gestalten in die Herzen der Leser schrieben? Ihnen zu Ehren wurde 1975 die Deutsche Märchenstraße ins Leben gerufen, die nicht nur das Herz der Märchenliebhaber höherschlagen lässt.
Wandern durch die schönsten Urlausregionen Deutschlands
Wer dieser beliebten Ferienstraße folgt, wandert nicht nur auf den Spuren der Gebrüder Grimm, sondern erlebt auch einige der schönsten Urlaubsregionen Deutschlands, darunter acht Naturparks. Rund 50 verschiedene Stationen führen durch die Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen bis in die Freie Hansestadt Bremen. Hierbei werden traumhafte Urlaubsregionen wie das Kinzigtal, der Vogelsberg, das Hessische Bergland, das Waldecker Land, der Reinhardswald, das Werratal oder das Weserbergland durchwandert. Und dort warten nicht nur die märchenhaften Überraschungen der Gebrüder Grimm, hierunter auch das eine oder andere Märchenwesen, sondern auch prächtige Märchenschlösser und Burgen oder malerische Fachwerkstädtchen und mittelalterliche Stadtbilder, die alleine schon eine Reise wert sind.
Wandern auf Grimms Spuren
Die 600 km lange Route beginnt in Hanau, dem Geburtsort der Gebrüder Grimm. In der Brüder-Grimm-Stadt finden alljährlich im Sommer die Märchenfestspiele statt, darüber hinaus können neun Museen erkundet werden, hierunter auch das Historische Museum Hanau Schloss Philippsruhe, das zu den bedeutendsten hessischen Kultur- und Baudenkmälern gehört. In Steinau lädt das Wohnhaus der Grimms zum Besuch ein, gezeigt wird hier eine Ausstellung über das Leben und Schaffen der Brüder. Und weiter geht es nach Marburg, nicht nur bekannt als die Studienstadt der Grimms, sondern auch berühmt für wunderschöne Fachwerkbauten und das Marburger Schloss, eine imposante Burg aus dem 11.Jahrhundert. Vor dieser stimmungsvollen Kulisse ist es wahrlich nicht schwer, sich auf dem „Grimm-Dich-Pfad“ in eine Märchenwelt entführen lassen. Ein Muss auf der Route ist auch Kassel, denn hier haben die Brüder Grimm 30 Jahre verbracht und einen spannenden Einblick in ihre Lebensgeschichte bietet der Besuch im Brüder-Grimm-Museum. Kassel ist zudem der Ort, an dem sich die Märchenstraße teilt. Zur Wahl stehen die Frau-Holle-Route oder die Dornröschen-Route, beide führen jedoch nach Fürstenberg. Und von dort aus geht es über verschiedene Stationen – unter anderem Polle, die Heimat des Aschenbrödels oder Hameln, die Wirkungsstätte des berühmten Rattenfängers– weiter bis nach Bremerhaven. Dort treibt nicht nur der Klabautermann sein Unwesen, hier endet auch eine der schönsten Wanderwege Deutschlands.
Gut geplant ist halb gewonnen
Wer die lange Route nicht alleine auf Schusters Rappen bewältigen möchte, kann zwischendurch auch aufs Rad steigen oder Teilabschnitte mit dem Schiff zurücklegen. Zudem lohnt es sich, die Blicke auch abseits der offiziellen Märchenstraße schweifen zu lassen. Denn hier gibt es ebenfalls märchenhafte Schlösser und Burgen zu entdecken, von denen einige – wie die Burg Ronneburg – sogar als Kulisse für aktuelle Märchenverfilmungen dienten. Wohin es einen während der Wanderung jedoch auch immer verschlägt: Empfehlenswert ist eine sorgfältige Planung im Vorfeld und das bezieht sich auf mehr als die Kunst es richtigen Packens. Nicht nur das, was in den Rucksack gehört, muss gut durchdacht werden – auch die Übernachtungsfrage wird besser vorher geklärt. Zwar liegen am Wegesrand zahlreiche geeignete Unterkünfte, die sich für die Übernachtung anbieten, gut beraten sind jedoch alle, die sich vorab das Gastgeberverzeichnis anschauen, geeignete und dem Geldbeutel angepasste Herbergen auswählen und diese gegebenenfalls sogar online buchen.