Mit einem 800 Kilometer langen Wegenetz ist die Insel Rügen ein Paradies für passionierte Wanderer: Hier spüren Sie den Sand unter den Füßen, hören das Geschrei der Möwen und das Rollen der Wellen, genießen im Sommer den Schatten der Buchenwälder und erleben wohltuende Ruhe abseits des Trubel. Der Themenweg „Weißes Rügen“ zeigt Ihnen die Insel von so mancher ihrer schönsten Seiten. Außerdem erfahren Sie viel Interessantes rund um die Kreide.
Rügen und die Kreide: untrennbar verbunden
Das Wahrzeichen Rügens? Das ist ohne Frage die wildromantische Kreideküste im Nationalpark Jasmund! Aus Kreide besteht aber längst nicht nur der „Rand“ von Rügen, sondern auch das Inselinnere. Dieses entstand vor etwa 70 Millionen Jahren aus feinen Kalkresten von Einzellern. Die bis zu 100 Meter dicke Schicht tritt an der Küste, aber auch an einigen anderen Stellen auf der Insel zu Tage.
„Weißes Rügen“: aussichtsreicher Rundwanderweg
Der Startpunkt der abwechslungsreichen Rundtour „Weißes Rügen“ befindet sich an der Waldmeisterstraße in Sassnitz. Von dort führt der Weg vorbei an einem Kreidesee und dem Kreidetagebau Promoisel nach Neddesitz. Dort bietet sich ein erster Zwischenstopp im Kreidemuseum Gummanz an. Im einzigen Kreidemuseum Europas erhalten Sie auf dem Freigelände und in der historischen Werkhalle viele Informationen rund um die Geschichte und die Verwendung der Rügener Schreibkreide. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um Tafelkreide. Vielmehr kommt die Rügender Kreide in Dünger oder in der Rauchgasentschwefelung zum Einsatz!
Die Eindrücke aus dem Kreidemuseum können Sie auf dem weiteren Weg in Richtung Hagen und Königsstuhl sacken lassen. Der Blick schweift derweil über den alten majestätischen Baumbestand der Buchenwälder, die das Auge im Frühjahr mit frischem Grün und im Herbst mit warmen Rot-und Brauntönen begeistern.
Direkt am markanten Kreidefelsen Königsstuhl befindet sich das gleichnamige Nationalpark-Zentrum. Mit der Entstehung des UNESCO-Welterbes Alte Buchenwälder und der einzigartigen Natur im Nationalpark Jasmund beschäftigen sich hier unter anderem eine Erlebnisausstellung im Innen- und Außenbereich und ein Multivisionskino. Keinesfalls verpassen sollten Sie den kurzen Abstecher zur Aussichtsplattform Königsstuhl: Aus 118 Metern Höhe genießen Sie einen herrlichen Blick über die Ostsee.
Ein Stück weiter gibt es im UNESCO-Welterbeforum „Waldhalle“ kostenlos noch mehr Informationen zu den ausgedehnten Buchenwäldern und Sie können im Bistro oder auf der Lichtung mitten im Grünen verweilen und sich stärken.
Die letzte Wegetappe in Richtung Sassnitz führt Sie auf dem Hochuferweg zwischen Meer und Wald sehr aussichtsreich vorbei an der wildromantischen Piratenschlucht bis zum Hafen Sassnitz und dann zurück zum Parkplatz.
Praktische Informationen zum Themenweg „Weißes Rügen“
Für den knapp 25 Kilometer langen Rundweg sollten Sie etwa 7,5 Stunden reine Gehzeit einplanen. Um alle Highlights auf dem Weg ausgiebig zu erleben, reicht ein Tag kaum aus. Treffen Sie daher am besten vor dem Start eine Vorauswahl!
Oder nutzen Sie die ausgewiesene Abkürzung zwischen Waldhalle und Rusewase: So können Sie „nur“ den südlichen Teil des Themenweges ab Sassnitz oder ab dem Parkplatz Hagen bzw. Königsstuhl den nördlichen Teil erwandern. Dass Sie sich auf dem richtigen Weg befinden, erkennen Sie in jedem Fall an der Markierung, die einen weißen versteinerten Seeigel auf grauem Grund zeigt.
Achten Sie zu Ihrer Sicherheit auf festes Schuhwerk und insbesondere an der Steilküste auf Warnhinweise. Da die Strecke teilweise durch den Nationalpark führt, sollten Sie immer auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Naturliebhaber könnten auch ein Fernglas einpacken: In den Wäldern tummelt sich unter anderem Rotwild und entlang der Küste lassen sich wunderbar diverse Seevögel beobachten.
