Prominente machten es bereits vor, nicht zuletzt Hape Kerkeling, der seine Erlebnisse während der Pilgerreise auf dem Jakobsweg in seinem Buch „Ich bin dann mal weg…“ festhielt und auch filmisch wurde so manche Pilgerreise auf dem legendären Jakobsweg in Szene gesetzt. Doch auch bei ganz normalen Wanderern steht der Jakobsweg, der wohl zu den bekanntesten Fernwanderwegen überhaupt gehört, hoch im Kurs.

Alle Wege führen nach Santiago de Compostela

Und um gleich mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Der Jakobsweg ist kein in Stein gemeißelter Einzelweg, es handelt sich vielmehr um ein Netz von durch Europa führenden Routen, deren Endpunkt unabhängig vom gewählten Weg immer Santiago de Compostela ist, denn hier befindet sich das Grab des Apostel Jakobus, das die Pilger anzieht. Das, was den Jakobsweg so besonders macht, ist der Gedanke der inneren Einkehr, mit dem er begangen wird – doch neben der Selbsterfahrung ist es natürlich auch die Schönheit so mancher Route, die diese Wanderung zu einem besonderen Erlebnis macht und die südfranzösische Via Podiensis gilt als einer der schönsten Jakobswege.

Durch Südfrankreich wandern auf einem der schönsten Jakobswege

Die Via Podiensis beginnt in Le Puy-en-Velay in der Auvergne, führt unter anderem durch St. Privat-d’Allier, La Falzet, St. Alban, Aumont-Aubrac, Espalion, Conque, Cajarc, Montcuq, Lauzerte, Moissac, St. Antoine, Condom, Aire-sur-l’Adour und endet in der Region Aquitanien, genauer gesagt in St.Jean-Pied-de-Port. Wer jetzt noch nicht genug hat, folgt dem hier beginnenden spanischen Jakobsweg namens dem Camino Francés, der weiter nach Santiago de Compostela führt.

Dass es kein Widerspruch sein muss, sich auf einer Wallfahrt zu befinden und trotzdem wie Gott in Frankreich zu leben, zeigt eine Wanderung auf der Via Podiensis, denn hierbei werden diese Gegensätze spielend vereint. Da ist nicht nur die abwechslungsreiche Landschaft, die mit atemberaubenden Felsformationen, phantastischen Hochebenen, malerischen Tälern, Feldern, Wäldern und paradiesischen Blumenwiesen lockt, sondern auch die landestypische Küche, die sich beim Durchqueren der vielen Örtchen immer wieder aufs Neue probieren lässt. Darüber hinaus ist die Route auch für ihre Kunstschätze bekannt und Schlösser, Kirchen oder Klöster sind nicht nur reizvolle Fotomotive, sondern lassen auch den Geist alter Pilgerzeiten wieder aufleben.

Gut geplant, entspannter gepilgert

Wer die knapp 800 km lange Route auf der Via Podiensis, für die erfahrene Wanderer etwa einen Monat veranschlagen, nicht gänzlich zu Fuß bewältigen kann oder möchte, hat die Möglichkeit, zwischenzeitlich in den Bus zu steigen. Und was die Übernachtungsmöglichkeiten angeht, säumen den Jakobsweg zahlreiche Herbergen, Hotels, Klöster und auch Campingplätze aller Preiskategorien. Sinnvoll ist es allerdings, sich vorab von zu Hause aus einen Überblick zu verschaffen oder die Unterkünfte gleich online zu buchen, um nicht auf allzu überzogene Preisforderungen eingehen zu müssen. Denn so spirituell eingestellt der Wanderer auch sein mag – die von den Pilgern lebenden Geschäftsleute sind es nicht. Auch sonst gehört der Jakobsweg zweifelsohne zu den komfortabel zu bewandernden Wanderrouten, denn neben der hervorragenden Ausschilderung muss der Wanderer kaum etwas missen. Vielerorts besteht die Möglichkeit, sich mit einem Imbiss zu stärken, eine Rast im Café einzulegen oder den Reiseproviant aufzustocken. Zudem finden sich Banken und Einkaufsmöglichkeiten beinahe direkt am Weg oder nur einen Steinwurf entfernt.

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