Erst langsam deklarieren immer mehr Seebäder an der Ostsee den ein oder anderen Strandabschnitt als „rauchfrei“. Dabei handelt es sich meist nicht um strikte Verbote für Raucher, sondern die Kurverwaltungen setzen eher auf Toleranz und Aufklärung.
Rauchfreie Strände: Rügen in der Vorreiterrolle
Bereits seit zehn Jahren gibt es im Seebad Göhren auf Rügen zwei rauchfreie Strandabschnitte. Die Grundlage für die damalige Entscheidung der Kurverwaltung war eine Besucherumfage: Insbesondere Familien äußerten den Wunsch nach getrennten Abschnitten für Raucher und Nichtraucher. So können die Kids unbeschwert im Sand spielen, ohne alte Kippen auszugraben. Um die entspannte Urlaubsstimmung nicht zu trüben, setzt Göhren nicht auf ein Ver-, sondern Gebot und vertraut auf die Vernunft der Strandgäste.
Rauchfreie Strände rund um Rostock
Im Sinne der gegenseitigen Rücksichtnahme und aus Umweltschutzgründen hat auch Rostock 2012 zwei Strandabschnitte zu „Nichtraucher-Stränden“ gemacht. Ganz qualmfrei atmen Sie die frische Ostsee-Brise am Strandabschnitt 12 in Warnemünde sowie am Übergang 8 in Markgrafenheide. Schon bald nach dieser Neuerung freute sich die Stadt: Die Strände seien deutlich sauberer geworden. In den anderen Strandbereichen macht es Rostock wie die meisten Seebäder in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und verteilt kleine Strandaschenbecher an die Raucher.
Sonnenbaden ohne Qualm in Heiligendamm
Einen rauchfreien Strandabschnitt gibt es auch im ältesten deutschen Seebad an der Ostseeküste. Schon seit einigen Jahren finden Sie zwischen dem Rettungsturm Nummer drei und der Seebrücke keine Kippen mehr im Sand.
Noch nicht rauchfrei: die Ostsee in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein wurden bisher noch keine Nichtraucher-Strände ausgewiesen. Um achtlos weggeworfene Kippen im Sand zu vermeiden, verteilen die Kurverwaltungen aber auch dort Aschenbecher an die Raucher.
Warum sind Kippen am Strand eigentlich so gefährlich?
Problematisch sind insbesondere die in den Kippen enthaltenen Filter. In Ihnen stecken bis zu sechs Milligramm Nikotin sowie Gifte wie Arsen und andere Schwermetalle. Zigarettenkippen gelten daher als Sondermüll: Eine einzige von ihnen genügt, um 1.000 Liter Meerwasser zu verunreinigen.
Eine Gefahr sind am Strand herumliegende Zigarettenstummel aber nicht nur für die Umwelt: Findet ein Kleinkind beim Buddeln im Sand eine Kippe und steckt sie sich in den Mund, drohen ernsthafte gesundheitliche Probleme.