Verbringen Sie die Weihnachtstage im Ausland, werden Sie auf Gänsebraten, Lametta und Stollen wahrscheinlich verzichten müssen. Dafür lernen Sie die typischen Weihnachtsbräuche Ihres Gastlandes kennen – darunter sehr ungewöhnliche Aktionen wie das Besenverstecken in Norwegen oder das Schuhewerfen in Tschechien.

1. Weihnachtsbräuche in Griechenland

Weihnachts Kekse
Weihnachts Kekse – Foto: Pixabay CC0, rawpixel

Verbringen Sie Weihnachten auf dem Peloponnes oder auf der Halbinsel Chalkidiki, können Sie am 24. Dezember Kinder mit Glocken und Trommeln durch die Straßen ziehen sehen. Sie singen „Kalanda“ und erhalten dafür als Dank Kekse, Feigen und andere Süßigkeiten. Nachts brennen in Griechenland in der Weihnachtszeit als Schutz vor frechen Kobolden die Kalikanzari-Feuer.

Geschenke gibt’s erst am 1. Januar. Dann gehen die Kinder noch einmal singend als „Glücksboten“ von Haus zu Haus. Dabei freuen sie sich schon auf das üppige Weihnachtsessen, das oft aus gefülltem Truthahn besteht. Auch das Basiliusbrot darf nicht fehlen: Wer die darin eingebackene Münze findet, dem soll ein Jahr ohne finanzielle Sorgen bevorstehen.

2. So feiert man Weihnachten in Italien

Hexe „La Befana“ mit Geschenken
Hexe „La Befana“ mit Geschenken – Foto: Pixabay CC0, ElisaRiva

Ein Weihnachtsurlaub in der Toskana oder in Südtirol zeigt Ihnen die weihnachtlichen Traditionen Italiens. Auch hier erhalten die Kinder ihre Geschenke nicht schon am 24. Dezember, sondern sie müssen sogar bis zum 6. Januar warten. Erst dann fliegt die gute Hexe „La Befana“ auf ihrem Besen von Haus zu Haus. Kindern, die dich brav gewesen sind, soll sie Kohlestückchen statt Päckchen bringen …

An Heiligabend geht man in Italien traditionell in die Kirche. Danach trifft sich die Familie zu einem fleischlosen Weihnachtsessen, das meist aus Meeresfrüchten besteht. Anschließend schwelgen die Italiener in süßen Köstlichkeiten wie Panettone oder der Nougat-Spezialität Torrone.

3. Spanische Weihnachtsbräuche

Montserrat Kirche Katalonien
Montserrat Kirche Katalonien – Foto: Pixabay CC0, falco

Ob am Festland, den Balearen oder Kanaren – Weihnachten beginnt in Spanien am 22. Dezember: Dann wird im Fernsehen die Ziehung der Weihnachtslotterie Sorteo de Navidad live übertragen. „El Gordo“ ist die größte Lotterie der Welt und sorgt jedes Jahr landesweit für Partystimmung und knallende Sektkorken.

Heiligabend feiern die Spanier als fröhliches Familienfest mit reichlich Essen. Sind die Teller abgeräumt, kommt die Urne des Schicksals auf den Tisch und es wird spannend: Wer wird eines der kleinen Geschenke und wer eine Niete ziehen? Um Mitternacht machen sich die Familien auf zur „Hahnenmesse“: Schließlich soll es ein Hahn gewesen sein, der Jesu Geburt zuerst verkündet hat …

4. Weihnachtsbräuche in England

Weihnachtsessen in England
Weihnachtsessen in England – Foto: Pixabay CC0, pictureday

Very british ist die Tradition, möglichst viele Weihnachtskarten an Freunde und Familie zu verschicken – um dann natürlich auch möglichst viele Karten auf dem eigenen Kamin aufreihen zu können.

Zu essen gibt es am 24. Dezember Gregor, den Truthahn. Dazu müssen es eine Eierspeise und Plumpudding sein. Die Stimmung ist mit Knallbonbons und Papphütchen ausgelassen. Ist die Familie dann im Bett, kommt Father Christmas durch den Kamin und legt die Geschenke im Wohnzimmer ab. Dort stehen für ihn schon ein Gläschen Sherry und ein Mince Pie bereit.

Sind die Geschenke ausgepackt, versammelt man sich um den Fernseher, um die alljährliche Weihnachtsansprache der Queen zu verfolgen. Am 26. Dezember, dem Boxing Day, ist die gemütliche Stimmung dann vorbei: An diesem Tag widmen sich die Engländer gerne dem Heimwerken und die meisten Baumärkte haben geöffnet.

5. Weihnachten in Finnland

Weihnachtsmanndorf am Polarkreis in Rovaniemi
Weihnachtsmanndorf am Polarkreis in Rovaniemi – Foto: Pixabay CC0, Sqv7n

Haben Sie keine Angst vor der winterlichen Dunkelheit in Skandinavien, können Sie in Finnland zauberhafte Weihnachten erleben. Den Beginn der Feierlichkeiten markiert um Punkt zwölf Uhr an Heiligabend die Ausrufung des Weihnachtsfriedens in der ehemaligen Hauptstadt Turku. Danach besuchen die Familien den Friedhof und gehen anschließend in die Sauna: Dem Volksglauben nach zeigen sich die Verstorbenen dort an Weihnachten.

Versammelt sich die Familie später um den Esstisch, hängt darüber der „Himmeli“, ein Pyramide aus Strohhalmen. Auf den Teller kommen Weihnachtsschinken mit Steckrüben – und ein süßer Reisbrei: In diesem ist eine einzige Mandel versteckt. Wer sie findet, darf sich auf ein glückliches neues Jahr freuen.

6. So feiern die Franzosen Weihnachten

Im Land der Gourmets beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit einem abendlichen Festmahl inklusive Schnecken, Austern, Truthahn und einer Auswahl an Desserts. Nach dem gemeinsamen Essen geht die Familie zur Mitternachtsmesse. Währenddessen schleicht sich Père Noel ins Haus und versteckt in den Schuhen der Kinder kleine Überraschungen. Die „richtigen“ Geschenke gibt es dann am 25. Dezember.

Titelbild: Pixabay CC0, rawpixel
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