Wer an Warnemünde denkt, hat wohl sofort die Ostsee, den alten Strom, die Strombrücke und fischbrötchenklauende Möwen vor Augen. Genau so ging es mir jedenfalls, als ich noch nicht hier oben im Norden gewohnt habe und Warnemünde nicht kannte. Das ist heute anders – ich liebe besonders seine versteckteren Plätze. Aber der Reihe nach.
Liebe auf den ersten Blick
Eine gute Freundin zeigte mir vor vielen Jahren Warnemünde und ZACK war ich schockverliebt in diesen Ort. Ab da war Warnemünde das erklärte Ziel eines jeden Mädelswochenendes, das in Richtung Ostsee ging (bis dahin wohnte ich noch irgendwo im Nirgendwo in Sachsen-Anhalt). Hach, was war das schön – ankommen, Tasche in die Ecke werfen und ab an den alten Strom. Der Blick auf die Fischerboote, die kreischenden Möwen und sofort ein Fischbrötchen kaufen… Herz, was brauchst du me(e)hr? Tja, so war es vor vielen Jahren. Das Leben ist Veränderung – und somit veränderten sich auch mein Leben und mein Wohnsitz. Nie hätte ich gedacht, dass ich den Schritt wage, aber es hat sich gelohnt! Seit nunmehr acht Jahren wohne, lebe und arbeite ich hier an meinem geliebten Ostseestrand.
Geheimtipps: Von Gassen, Hinterhöfen und kleinen Lokalen
Von Beginn an war ich in Warnemünde verliebt und verstehe jeden Gast, der den alten Strom und die Promenade erkundet, aber mein Tipp: geht einfach nicht MIT dem Strom, sondern in die die andere Richtung. Es gibt so viele kleine Gassen, Hinterhöfe und ruhige kleine Lokale, in denen man entspannt den Tag beginnen oder ausklingen lassen kann.
Wenn ich Besuch aus der alten Heimat habe und meinen Freunden „mein“ Warnemünde zeigen möchte, starten wir meist im DeJabo in der Mühlenstraße/Ecke Dänische Straße. Ein wunderbarer Weinladen mit kleiner Küche, ausgewählten Weinen, gutem Gin und unverwechselbarem Ambiente. Ich möchte nicht zu viel verraten – überzeugt euch selbst. Von dort aus geht es natürlich zu Fuß in die Alexandrinenstraße. Aber nicht etwa in Richtung Wasser – nein, wir gehen rechts entlang. Dort findet man wunderschön restaurierte Kapitänshäuser und kann ganz in Ruhe Fotos machen, ohne das jemand durchs Bild läuft. Und immer schön die Augen aufhalten! Die meisten Häuser haben wunderschöne Hinterhöfe, die durch schmale Gänge zu erreichen sind. Fragt einfach oder geht hinein – und erkundet die schönsten (geheimen) Plätze von Warnemünde!
Restaurant im Dornröschenschlaf
Wenn man wieder Richtung Wasser geht und die Anastasiastraße entlangschlendert, fällt ein Haus ganz besonders ins Auge: die Nr. 24. Hier befindet sich das Restaurant „Zur Gartenlaube 1888“. Leider ist es nicht mehr geöffnet. Es war immer ein absoluter Geheimtipp in Warnemünde, mit einer ausgezeichneten Küche. Jedoch stehe ich immer wieder vor diesem Haus und schaue durch die Fenster, weil noch alle Tische mit weißen Tischtüchern, Besteck, Tellern und Servietten eingedeckt sind. Fast so, als ob es darauf wartet, wieder wachgeküsst zu werden. Lassen wir uns überraschen!
Und um jetzt in alle Ruhe zum Wasser zu gelangen, geht man durch den schönen Katergang – ein Pflastersteinweg, wo man auch wieder das eine oder andere Fotomotiv entdecken kann. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Entdecken, Schlendern und Genießen – und freue mich über Fotos von euren Warnemünde-Eindrücken auf Facebook.
Eure Susann