Die Schmale Heide verbindet die Halbinsel Jasmund im Norden und das Waldgebiet der Granitz im Süden. Die Landzunge umgürtet mit einem traumhaften kilometerlangen Sandstrand die weitläufig geschwungene Bucht der Porer Wiek. Früher Militärgebiet, jetzt wieder Urlaubsziel, lässt sich dort erholen, entspannen und die Natur genießen. Und wer die Abwechslung sucht, kann sich zwischen der rauen Schönheit der Feuersteinfelder im Norden und dem quirligen Leben des Ostseebads Binz im Süden entscheiden.

Die Schmale Heide ist eine 9,5 km lange Nehrung, die als Urlaubsparadies wegen ihres breiten, kilometerlangen Sandstrands an der östlichen Küste bekannt ist. Die westliche Seite, hin zum kleinen Jasmunder Bodden, verlandet dagegen und ist zum Teil mit dichtem Schilf bewachsen.

Für die Landschaft der Schmalen Heide sind der Strand, aber auch die berühmten Feuersteinfelder charakteristisch. Sie liegen im Norden und wurden mittlerweile zum Naturschutzgebiet „Schmale Heide und Feuersteinfelder“ deklariert. Die Feuersteinfelder, auch Steinernes Meer oder Steinheide genannt, sind meterhohe Anhäufungen grauweißer Feuersteine, die zum Teil in Dünenformationen die Landschaft durchziehen. Mit etwas Glück lassen sich dort Steinknollen mit einem Loch finden. Im Volksmund werden diese neuerdings „Hühnergott“ genannt. Es heißt, sie wurden früher als Talisman an Stalltüren gehängt, um das Federvieh zu schützen und wilde Tiere fern zu halten. Heute werden die Lochsteine wegen ihrer markanten Formen immer noch gern gesammelt. Die Feuersteinfelder sind licht mit Heidekraut und Wacholderbüschen, wilden Rosen und Schlehbüschen bewachsen und strahlen eine urtümliche, wenn auch karge Schönheit aus.

Bekanntheit erlangte die Schmale Heide auch wegen des „Kolosses von Rügen“, wie die Naziarchitektur der Prora genannt wird. Der gewaltige Gebäudekomplex wurde in den 1930er Jahren als gigantomanische Ferienanlage „der 20.000“ geplant, jedoch niemals  fertiggestellt. Dort sollten 20.000 Gäste untergebracht werden und das größte Strandbad überhaupt entstehen. Trotzdem steht heute noch parallel zum Strand eine mächtige sechsgeschossige Gebäudezeile von insgesamt 4,5 Kilometer Länge. Acht Gebäudeeinheiten sind erhalten, davon können fünf genutzt werden. Die ungenutzten Teile gleichen Ruinen, sie sind baufällig und verfallen zusehends. Zu DDR-Zeiten waren dort Kasernen der Nationalen Volksarmee NVA, jetzt sind Hotels, Jugendherberge, Shoppingangebote, Kunstgalerien untergebracht bzw. vorgesehen. In Block V befindet sich das Dokumentationszentrum MACHTUrlaub, das über die Geschichte und Hintergründe zur Prora anschaulich informiert. Regelmäßig bieten Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Führungen durch die Anlage an.

Vom Strand aus ist der „Koloss von Rügen“ kaum zu sehen, da sich ein kieferbewachsener Dünengürtel zwischen Meer und des heute denkmalgeschützten Gebäudekomplexes zieht.

Fünf Kilometer weiter südlich von Prora liegt das attraktive Ostseebad Binz, das ein vielfältiges Kultur- und Wellness Angebot bereits hält und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist.

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