Wer durch die Altstadt schlendert wird bald feststellen: Fast alle Wege führen zum Dom. Cefalù besitzt nämlich lediglich zwei parallel zum Meer verlaufende Hauptstraßen, welche durch zahlreiche Gassen miteinander verbunden werden. Und eine dieser Hauptstraßen, der Corso Ruggero, führt direkt auf den Domplatz und genau hier findet sich mit dem Dom oder der Kathedrale, beide Bezeichnungen sind geläufig, eine der Sehenswürdigkeiten Cefalùs. Zugegeben: Verglichen mit dem zweiten Wahrzeichen der Stadt, dem imposanten Rocca di Cefalù, nimmt sich sogar diese prächtige Kathedrale vergleichsweise winzig aus, allerdings ist das eine Kritik auf hohem Niveau. Denn wer vor dem wuchtigen Bauwerk steht, verharrt automatisch in andächtigem Schweigen.
Das Vermächtnis der Normannen
Die Kathedrale, die an die Blütezeit Cefalùs im 12. Jahrhundert erinnert, trägt unverkennbar normannische Handschrift, ein wenig arabischer Einfluss ist allerdings auch erkennbar. Mit dem Bau begonnen wurde den Aufzeichnungen zufolge um 1131, die Fertigstellung indes dauerte Jahrhunderte. Daraus folgt, dass die Kathedrale verschiedenen Bauströmungen unterworfen war, was zu einem architektonischen Stilmix führte. Erst ab 1932 besann man sich darauf, alle im Lauf der Jahrhunderte hinzugefügten Ergänzungen zu entfernen, so dass die normannische Handschrift wieder federführend wurde.
Außen wuchtig, innen prächtig
Auch das Innere des Doms ist überwältigend. Der dreischiffige Bau offenbart eine Weite, die man hinter diesen wuchtigen Außenmauern so nicht unbedingt vermuten würde und auch die Ausstattung ist von atemberaubender Pracht. Etwa das Taufbecken aus Muschelkalk oder kunstvoll verzierte Glasfenster, geschmückt mit biblischen Motiven, die in ganz Italien ihresgleichen suchen. Nicht zu vergessen die beeindruckenden Mosaiken im Chorbereich, von denen die Apsismosaiken bereits aus dem Jahr 1148 stammen.
Dankbarkeit in Stein gemeißelt
Um den Bau der Kathedrale selbst rankt sich ebenfalls eine Geschichte, denn Bauherr Roger II. ließ das Gotteshaus einst angeblich aus Dankbarkeit errichten. Grund hierfür war ein schwerer Sturm, mit dem sein Schiff vor der sizilianischen Küste zu kämpfen hatte. Roger konnte sich mit letzter Not aufs Festland retten und strandete in Cefalù. Und genau dort errichtete er aus Dank für seine erhörten Gebete den Duomo San Salvatore, was zweifelsohne auch ein Glück für die Stadt selbst war. Cefalù wurde urkundlich zwar bereits um 396 v.Chr. erwähnt, erst die Kathedrale ließ die Stadt jedoch aufblühen und noch heute ist der Normannendom der Besuchermagnet schlechthin.
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