Warum die typische Ostsee-Küche einfach alle glücklich macht? Die Kulinarik zwischen Meer und grünem Hinterland ist unwahrscheinlich abwechslungsreich – und dazu oft auch noch richtig gesund. Frischer Fisch oder Lübecker Marzipan – wo können Sie nicht widerstehen? In den Restaurants verleihen viele junge Küchen-Chefs den liebgewonnen Traditionsrezepten dezent frischen Wind.
Typische Ostsee-Spezialitäten aus dem Meer
An der Ostsee ist die Auswahl an frischen Fisch-Spezialitäten besonders groß. Im offenen Meer werden saisonabhängig Aal, Lachs, Hering, Dorsch und Flunder gefangen. In den ruhigeren Boddengewässern gehen Barsch, Hecht, Karpfen und Zander ins Netz. Ganz klassisch kommt der Fisch nicht nur am „Weltfischbrötchentag“ im Mai gerne im Fischbrötchen direkt auf die Hand. Dafür dürfen es je nach Lust und Laune Matjes, Hering oder auch Krabben sein.
Ganz authentische Ostsee-Fischküche ist „Aal in Dillsoße“. Dafür wird der Aal in einem Sud mit Wein, Schalotten, Lorbeer und Zitronenschale gegart. Zu guter Letzt wird die Flüssigkeit mit Sahne und Eigelb angedickt und mit gehacktem Dill gewürzt.
Noch etwas ungewohnter kommt das Fischgericht Labskaus daher: Dafür wird gepökelte Rinderbrust mit pürierten Heringsfilets, Kartoffeln und Roter Beete vermengt. Als Topping dient ein Spiegelei!
Die geräucherten Kieler Sprotten werden mit „Kopp un Steert“ gegessen. Also einfach im Ganzen. Ist bei den kleinen Fischen mit ihren sehr feinen Gräten auch absolut problemlos und genussvoll möglich.
Ihr Herz schlägt eher für Gemüse?
Auch in Sachen Gemüse bietet die regionale Ostseeküche ein buntes Potpourri. Die weiten Felder Mecklenburg-Vorpommerns sind nicht weit – und so ist die Ostsee-Region hervorragend mit Kartoffeln versorgt. Die passen wunderbar zum Fisch – aber auch zu den deftigen Kohlspeisen, die im Herbst ihre deftige Saison haben. Kohl wird an der Ostsee übrigens gerne mit Rosinen verfeinert.
Beim Gemüseeintopf „Schnüsch“ zaubert schon der Name ein Lächeln ins Gesicht. Dafür werden diverses Gemüse und Kräuter in Sahne und Mehlschwitze gekocht. Dieser Eintopf schmeckt auch im Sommer am Meer!
Wenn Fleisch auf den Teller kommt
… dann ist gerade in der Region Fischland-Darß-Zingst gerne Wild wie Reh oder Wildschwein. Wie zum Mecklenburger Pflaumenbraten, einem Schweinenackenrollbraten, werden dazu gerne Rotkohl, Schmorobst und Klöße serviert. Kann es für sie gar nicht deftig genug sein, probieren Sie unbedingt die Schweriner Grützwurst – am besten in Begleitung von Bratkartoffeln und Sauerkraut.
Zum Abschluss etwas Süßes!
Im Frühsommer liegt über den weiten Feldern entlang der Küste vielerorts Erdbeerduft in der Luft. Dann ist die Auswahl an frisch-fruchtigen Dessert und Kuchen besonders groß. Ganzjährig nicht aus der Dessertküche an der Ostsee wegzudenken ist Sanddorn – zu Gelee verarbeitet, als Sirup oder in der legendären Sanddorntorte.
Schon seit Generationen macht an der Ostsee Klütensuppe Süßschnäbel glücklich. Die Zutaten sind überschaubar: Aus Mehl und Zucker werden die kleinen „Klüten“ geformt und dann mit Milch aufgekocht. Dazu passt Obst.
Auch Milchreis findet sich auf so mancher Dessert-Karte. Dieser harmoniert hervorragend mit Roter Grütze. Die wiederum gibt es auch gerne mit Vanillesoße oder Sahne zum Dahinschmelzen.
Sie lieben es noch süßer? Dann genießen Sie doch Lübecker Marzipan. Entweder direkt im traditionsreichen Café Niederegger im historischen Herzen der Hansestadt. Oder nehmen Sie sich einen kleinen Vorrat für zu Hause mit. Damit können Sie sich jederzeit ein bisschen süßes Urlaubs-Feeling zurückholen.