Bereits seit einigen Wochen beherrscht der Coronavirus weltweit die Schlagzeilen. Kein Wunder – hat sich der Erreger doch binnen kurzer Zeit von Wuhan in China aus rasend schnell verbreitet. Große Fragezeichen hängen insbesondere über dem Thema „Reisen“. Sind Sie unsicher, ob Sie Ihren geplanten Urlaub antreten sollen oder wie Sie sich unterwegs richtig verhalten, finden Sie hier einige wichtige Informationen.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde zuletzt am 15. Februar 2020 um 07:35 Uhr aktualisiert. Die neuesten Informationen finden Sie in den Richtlinien der ECDC und der WHO.

Was sagt das Auswärtige Amt?

Seit dem 3. Februar 2020 rät das Auswärtige Amt von Reisen auf das chinesische Festland ab. Insbesondere in der Provinz Wuhan wird das Ansteckungsrisiko als „hoch“ eingeschätzt. Problematisch ist zudem, dass China selbst in mehreren Provinzen Reisebeschränkungen verhängt hat. Eine Ausreise ist dann aufgrund fehlender Bus-, Zug- und Flugverbindungen oft nicht möglich.

Welche Reisehinweise gibt die WHO?

Die WHO hat spezielle Reisehinweise für Länder wie Thailand oder die Metropole Hongkong, in denen bereits mehrere Krankheitsfälle registriert wurden, veröffentlicht.

Unter anderem gibt die WHO diese Empfehlungen zum Schutz vor Ansteckung:

– Desinfizieren Sie Ihre Hände regelmäßig mit einem alkoholhaltigen Gel oder waschen Sie Ihre Hände häufig gründlich mit Wasser und Seife.

– Vermeiden Sie engen Kontakt mit Menschen, die Husten und Fieber haben.

– In Gebieten, in denen Infektionen mit dem Coronavirus bekannt sind, sollten Sie keine Lebendmärkte besuchen. Unbedingt abgeraten wird auch vom ungeschützten Kontakt mit lebenden Tieren und Flächen, mit denen Tiere in Kontakt kommen.

– Verzehren Sie keine rohen tierischen Produkte und verarbeiten Sie Milch und Fleisch mit Bedacht, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden.

Sollten Sie während oder nach einer Reise in betroffene Gebiete an Fieber, Atembeschwerden oder Husten leiden, suchen Sie am besten schnellstmöglich einen Arzt auf und informieren ihn über Ihre letzten Reiseziele.

Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es an den Flughäfen?

Bei Flügen aus China müssen die Piloten den Tower vor der Landung über den gesundheitlichen Zustand der Passagiere in Kenntnis setzen. Zudem müssen Reisende aus den betroffenen Regionen eine Aussteigekarte ausfüllen. Anzugeben sind unter anderem die geplanten Aufenthaltsorte in den 30 Tagen nach der Landung. Diese Aussteigekarten übergeben die Fluggesellschaften dann an die zuständigen Gesundheitsämter.

Des Weiteren gibt es an den Flughäfen Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf sogenannte „Screenings“ mit einer Wärmebildkamera zur Feststellung einer erhöhten Körpertemperatur. Wer keine Symptome aufweist, erhält Infomaterial, was im Krankheitsfall zu tun ist. Am Flughafen München hat zudem eine Task-Force der Infektiologie Stellung bezogen.

Ist ein Reise-Ausfall aufgrund des Coronavirus durch die Reiseversicherung abgedeckt?

Die Ausbreitung eines Virus gilt als „außergewöhnlicher Umstand“ und wird nicht von allen Policen abgedeckt.

Bei einem Flugausfall aufgrund einer behördlich angeordneten Quarantäne werden die Reisekosten in der Regel rückerstattet. Wird ein Flug trotz einer Reisewarnung des Auswärtigen Amts durchgeführt, ist eine kostenfreie Stornierung oft nicht möglich. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Fluggesellschaft zu kontaktieren und um eine kostenlose Umbuchung zu bitten.

Sollten Sie sich selbst vor der Abreise mit dem Coronavirus infiziert haben, ist ein Anspruch auf Erstattung unter Umständen gegeben. Ebenso ist in vielen Policen die Übernahme der Kosten, die durch eine Infektion während der Reise entstehen, enthalten.

Erwerben Sie Ihre Reiseversicherung erst jetzt, gibt es zwei zusätzliche Möglichkeiten: Manche Anbieter von Auslandsreisekrankenversicherungen schließen den Coronavirus ausdrücklich aus. Andere bieten dagegen eine entsprechende Erweiterung des Versicherungsschutzes an.

Was ist bei Reisen innerhalb Deutschlands zu beachten?

Bei Reisen innerhalb Deutschlands ist momentan kein erhöhtes Ansteckungsrisiko gegeben. Lediglich die favorisierten Ziele chinesischer Touristen wie Berlin, Schloss Neuschwanstein oder Trier stuft die WHO als bedenklich ein.

Da allerdings in den Wintermonaten auch Erkältungskrankheiten und Influenza weit verbreitet sind, sollen Sie unterwegs unbedingt die gängigen Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen oder das Verwenden eines Desinfektionsgels einhalten.

Titelbild: Pixabay CC0, geralt
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